Zahnärztliche Schlafmedizin

Wieso schnarchen Menschen überhaupt?

Schnarchen entsteht durch Flattern und Schwingen von Muskulatur und Weichgeweben im verengten Rachenraum. Da sich die Muskeln im Schlaf entspannen, fallen Unterkiefer und Zunge nach hinten und engen so den Atemweg ein. Schnarchen äußert sich anfangs meist nur durch lästige Symptome wie Mundtrockenheit, Heiserkeit, Halsschmerzen. Stärker gestört durch die Schnarch­ geräusche fühlen sich jedoch meist die Partner:innen.

Atemweg im Rachen verengt

Wenn sich die Muskeln entspannen, verengt sich der Atemweg im Rachen. Dadurch flattern die Weichteile beim Atmen und verursachen das Schnarchen.

Schlaf mit Atmungsaussetzern – die Schlafapnoe

Bei dieser Schlafstörung kommt es zu Atmungsaussetzern von länger als 10 Sekunden. Die Folge ist eine mangelnde Sauerstoffversorgung im gesamten Blutkreislauf – auch im Gehirn. Unbemerkt werden dadurch ständig wiederkehrende Weckreaktionen ausgelöst. Ein erholsamer Tiefschlaf ist nicht mehr möglich – die Leistungsfähigkeit am Tag ist erheblich eingeschränkt.

Schlafapnoe kann ernste Auswirkungen haben:

  •  Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, erhöhtes Herzinfarktrisiko
  • Erhöhtes Schlaganfallrisiko
  • Sekundenschlaf beim Autofahren und am Arbeitsplatz
  • DepressionundLustlosigkeit
  • GestörteSexualität
  • Insgesamt ca. 170 Erkrankungen stehen in Zusammenhang mit Schlafapnoe 

Kurz: Die Lebensqualität wird eingeschränkt und die Lebenserwartung sinkt.

Behandlung mit Unterkiefer-­Vorschubschienen

Ruhestörendes Schnarchen und leicht­ bis mittelgradige Schlafapnoe können mit Zahnschienen behandelt werden. Diese ähneln Zahnspangen oder einem Sportlermundschutz. Die zweiteiligen, nach präzisen, kontaktlosen, optischen Abformungen hergestellten Zahnschienen halten Unterkiefer, Zunge und Gaumensegel während des Schlafes vorn. So bleibt der Rachenraum weit geöffnet und die schlaffen Rachenmuskeln werden stabilisiert. Dadurch wird die Lunge wieder mit genügend Luft versorgt, um das Blut ausreichend mit Sauerstoff zu sättigen. Über spezielle Verbindungselemente zwischen Ober­ und Unterkieferschiene lassen sich diese Unterkiefer-­Protrusionsschienen so einstellen, dass die alarmierenden Weckreaktionen ausbleiben – und Ihr/e Partner:in und Sie nachts ruhiger und erholsamer schlafen können.

Der Behandlungsablauf

Diagnose

Die Diagnose erfolgt durch eine/n Arzt/Ärztin (z. B. Allgemein­, HNO­ oder Lungenfacharzt) mit der Zusatzbezeichnung Schlafmedizin. Diese/r unterscheidet, ob es sich um ein Schnarchen, eine Schlafapnoe oder um eine andere Schlafstörung handelt. Bei Bedarf kommt eine Untersuchung im Schlaflabor oder eine sog. Polygraphie (=ambulante Schlafdiagnostik mit einem mobilen Gerät) zum Einsatz. Ursachen und Schweregrad der Schlafstörung werden so bestimmt.

Zahnärztliche Untersuchung

Im Rahmen einer genauen Untersuchung der Zähne, des Parodonts und des Kausystems beurteilen wir, ob die Voraussetzungen für eine Behandlung mit einer Unterkiefer­-Vorschubschiene gegeben sind. Gemeinsam mit Ihnen wählen wir den für Ihre Situation besten Schienentyp aus.

Kontaktloser Scan

Mit einer digitalen Mundkamera, werden Zähne und Unterkieferposition registriert. Auf Grundlage dieser Daten wird in einem Speziallabor die Protrusionsschiene angefertigt.

Eingliedern und Nachsorge

Die fertige Schiene wird angepasst, wir besprechen mit Ihnen die richtige Anwendung. Bei regelmäßigen Nachkontrollen wird bestimmt, ob die Einstellung der Unterkieferposition angepasst werden muss. Anschließend erfolgt eine Überprüfung des Therapieerfolges durch den oder die Schlafmediziner:in.

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